Wird eigentlich beim Älterwerden alles schlechter? Lassen die Leistungen nur nach oder gibt es auch Fertigkeiten, die ältere Arbeitnehmer besser können als jüngere?
Eine große Zahl von Arbeitgebern geht immer noch davon aus, dass bei den älteren Arbeitnehmern die allgemeine Leistungsfähigkeit grundsätzlich schlechter ist. Ja, natürlich gibt es typische Veränderungen beim Altern, die eher als Leistungsminderungen einzuordnen sind. Ältere Menschen können beispielsweise höhere Frequenzen nicht mehr so gut hören, sie brauchen im Vergleich zu jüngeren mehr Licht, um sich sicher bewegen zu können, und natürlich lassen die Körperkräfte auch nach. Entsprechend braucht der Körper längere Erholungszeiten.
Ältere haben aber auch Potenziale, die jüngere (noch) nicht mitbringen, unter anderem:
Mehr Erfahrung im Umgang mit anderen Menschen, d.h. größere soziale Kompetenz. Dazu gehört der Umgang mit Kollegen und Kolleginnen, aber auch die Fähigkeit, mit Kunden zielgerichtet und einfühlsam umgehen und reden zu können.
Sowohl die berufliche, als auch insgesamt die Lebenserfahrung helfen dem älteren Menschen, mit Anforderungen sicherer umzugehen.
Ältere Arbeitnehmer sind oft nach der Familienphase zeitlich flexibler als z.B. junge Eltern.
Hatte ein Mitarbeiter Gelegenheit, längere Zeit kontinuierlich in einem Betrieb Arbeit und Anerkennung zu finden, zeigt er seinem Arbeitgeber gegenüber große Loyalität.
Wenn es gelingt, die älteren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entsprechend ihren Kompetenzen einzusetzen, steigt die Qualität der Arbeit und wertvolles Erfahrungswissen kann länger genutzt werden.
Mit zunehmendem Alter werden die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit zwischen den Menschen immer größer. Der Prozess des Alterns ist stark vom Berufs- und Lebensweg des Einzelnen geprägt.