Arbeitsfähigkeit beschreibt, inwieweit eine Person in der Lage ist, ihre Arbeit erfolgreich zu bewältigen. Hierbei spielen sowohl die körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten eines Menschen als auch die Anforderungen der Arbeitsaufgabe zusammen. Es geht also darum, inwieweit Arbeitsanforderungen und Ressourcen eines Arbeitenden zueinander passen. Die Arbeitsfähigkeit eines Menschen nimmt im Laufe des Berufslebens ab, wenn sie nicht gezielt und dauerhaft gefördert wird. Präventive Maßnahmen können dazu beitragen, die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten bis ins Rentenalter zu erhalten. Und je früher damit begonnen wird, umso deutlicher sind die Erfolge.
Vier Handlungsfelder |
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Wissenschaftler haben vier zentrale Handlungsfelder identifiziert: Gesundheit, Kompetenz, Werte und Arbeit. An ihnen sollten präventive Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit ansetzen. Diese Handlungsfelder werden im „Haus der Arbeitsfähigkeit“ nach Juhani Ilmarinen vier Stockwerken zugeordnet, welche kontinuierlich und gleichmäßig zu erhalten und auszubauen sind. |
Das erste Stockwerk im „Haus der Arbeitsfähigkeit“ beherbergt die körperliche und geistige Gesundheit als Fundament für die Leistungsfähigkeit im Arbeitsleben. Im zweiten Stockwerk befinden sich Kompetenzen, die eine Person im Laufe ihres Berufslebens erwirbt. Im dritten Stockwerk sind Werte und die Motivation eines Menschen angesiedelt. Sie beschreiben, was eine Person von ihrer Arbeit erwartet und wie sie sich ins Arbeitsleben einbringen möchte. Die Arbeit selbst befindet sich im vierten Stockwerk und umfasst das inhaltliche, organisatorische und physische Arbeitsumfeld. Dieses oberste Stockwerk hängt ganz wesentlich davon ab, wie Arbeitsplatz, Arbeitsumgebung, Organisation und Führung im Unternehmen gestaltet sind und drückt mit seiner Last auf die darunterliegenden Stockwerke. Zusätzlich beeinflusst auch die Umgebung des Hauses die Arbeitsfähigkeit.
Um die Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten langfristig zu erhalten, sollten Unternehmen das ganze Haus betrachten und keines der vier Stockwerke bzw. Handlungsfelder vernachlässigen. Es kommt aber auch darauf an, dass der Mitarbeiter sein Haus pflegt und Verantwortung für die eigene Arbeitsfähigkeit übernimmt.
Arbeitsfähigkeit fördern |
Arbeitsfähigkeit messbar machen |
Wie muss Arbeit gestaltet sein, damit die Beschäftigten gesund bleiben und ihre Ressourcen und Fähigkeiten gestärkt werden? Bei der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) erhalten Sie Antworten rund um die Themen Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung. iga ist eine Gemeinschaftsinitiative der vier Verbände der gesetzlichen Unfall- und Krankenversicherung mit dem Ziel, die Gesundheit im Arbeitsleben zu fördern. |
Mit dem „Arbeitsbewältigungsindex“ (engl. Work Ability Index) lässt sich die Arbeitsfähigkeit z. B. vor und nach einer Maßnahme messen. Somit kann nachgewiesen werden, ob mit den durchgeführten Maßnahmen die beabsichtigten Erfolge erzielt wurden. Informationen zum Work Ability Index und zu seiner Anwendung in der Praxis erhalten Sie beim WAI-Netzwerk der Bergischen Universität Wuppertal. |