Die täglichen Belastungen bei der Arbeit wirken sich sowohl auf den Körper als auch auf das psychische Wohl eines Menschen aus. Sind Beschäftigte starken körperlichen oder psychischen Belastungen dauerhaft ausgesetzt, ist dies ein Nährboden für Erkrankungen.
Nur selten entstehen Erkrankungen ausschließlich durch ungünstige Arbeitsbedingungen. Vielmehr spielen berufliche, außerberufliche und persönliche Faktoren bei einer Erkrankung zusammen. Dennoch erhöhen gesundheitsschädliche Bedingungen am Arbeitsplatz das Risiko für körperliche und psychische Beschwerden. Sowohl körperliche Überbelastungen, als auch fehlende Belastungen bei sitzenden Tätigkeiten, können zum Beispiel Verschleißerscheinungen der Gelenke beschleunigen oder Vorerkrankungen verschlimmern. Atemwegserkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen sind dabei die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Aber auch die Fehlzeiten aufgrund psychischer Störungen nehmen zu. Muskel-Skelett-Erkrankungen äußern sich zum Beispiel in Rücken- und Nackenschmerzen, Symptomen im Bereich der Hände, Handgelenke und Arme sowie Beschwerden an der Hüfte, den Unterschenkeln sowie den Füßen. Psychische und Verhaltensstörungen reichen von neurotischen oder depressiven Störungen über Burnout bis hin zu Tabak- und Alkoholabhängigkeit.
Eine Vielzahl an Studien hat sich bereits damit beschäftigt, ob und wie Arbeitsbedingungen und Erkrankungen miteinander in Verbindung stehen. Als arbeitsbedingte Risikofaktoren werden dabei zum Beispiel folgende Belastungen eingestuft.
Physische Risikofaktoren |
Psychosoziale Risikofaktoren |
- Heben und Tragen schwerer Lasten |
- hohe Arbeitsdichte/Arbeitsüberlastung |
Nur wenige Studien liefern jedoch Informationen darüber, in welchen Berufen oder Berufsgruppen bestimmte Gesundheitsgefahren besonders verbreitet sind. Häufige Arbeitsunfähigkeit, die Anzahl der Arbeitsunfälle oder Frühverrentungen in einem Beruf geben jedoch Anhaltspunkte für ein hohes Gesundheitsrisiko für Beschäftigte. Demnach sind besonders Berufe in der Metallerzeugung und -bearbeitung, Verkehrsberufe, Hoch- und Tiefbauberufe, Berufe in der Papierherstellung und -verarbeitung, Ernährungsberufe, Maschinisten und Hilfsarbeitertätigkeiten mit einen besonderen Gesundheitsrisiko behaftet. Für Männer stechen darüber hinaus auch Keramik- und Glasberufe, Textil- und Bekleidungsberufe sowie Berufe im Bergbau und in der Mineralgewinnung hervor. Für Frauen sind insbesondere auch Gesundheitsberufe, Chemie- und Kunststoffberufe sowie Tätigkeiten in der Warenprüfung und Lagerhaltung besonders belastend.